Schwerhörigkeit und Demenz – ein interessantes Paar

Immer mehr Menschen leiden an Demenz. Leider ist diese Krankheit immer noch nicht heilbar. Aber man kann präventiv dagegen vorgehen, um den Verlauf zu verzögern. Was hat Schwerhörigkeit damit zu tun? Gibt es Zusammenhänge und Gemeinsamkeiten zwischen beiden Krankheitsbildern? In Ursache und Wirkung äußern sich beide schließlich sehr ähnlich. Und vielleicht sogar eine gemeinsame Lösung?

Allein unter vielen - Auswirkung von Demenz und Schwerhörigkeit

Gibt es einen Zusammenhang?

Forscher versuchen schon lange, etwas gegen Demenz zu unternehmen. Trotzdem gibt es leider noch keine erfolgreiche Behandlung für diese fortschreitende Krankheit. Aber zum Glück hat man schon herausgefunden, welche Faktoren eine Demenz im Alter auslösen können. Einige davon kann man nicht beeinflussen, wie die erbliche Vorbelastung oder das Lebensalter.

Bei anderen Faktoren hat man hingegen grundsätzlich eine Chance, sie positiv zu beeinflussen und so präventiv gegen Demenz vorzugehen. Dazu zählen:

  • Bluthochdruck,
  • die Einnahme bestimmter Medikamente,
  • die Ernährungsweise,
  • Gewohnheiten, wie z. B. das Rauchen,
  • ausreichend Bewegung,
  • geistige Aktivität
  • sowie soziale Kontakte

Vor kurzem hat man aber auch festgestellt, dass es noch einen Risikofaktor gibt, der bisher unterschätzt wurde: Schwerhörigkeit. Laut einer Studie ist für Personen mit einem mittleren oder schwereren Hörverlust das Demenzrisiko um das 1,4- oder 1,6-fache erhöht.

Wie kommt es zu der Verbindung?

Über die genauen Gründe für diese Beeinflussung ist man sich noch nicht ganz klar geworden, aber man vermutet, dass

  • soziale Isolation,
  • der Verlust der kognitiven Fähigkeiten
  • und die Schwächung der Gehirnfunktion

dazu zählen. Denn alle drei Faktoren sind gleichzeitig Auslöser einer Demenz und Folgen eines nicht versorgten Hörverlustes.

Je schwerer es einer Person fällt, Gesprächen zu folgen, desto eher wird sie das Zusammensein mit anderen Menschen meiden. So kann es sehr schnell passieren, dass schwerhörige Menschen vereinsamen. Durch diese Einsamkeit verlernen sie es, Gesprächen zu folgen und isolieren sich immer mehr. Die mögliche Folge: Demenz.

Ohne ein Hörgerät, das die verloren gegangenen Frequenzen zurückholt, lassen auch die eigenen kognitiven Fähigkeiten immer mehr nach. Dazu zählen beispielsweise das räumliche Empfinden oder auch die Konzentration. Ist das über mehrere Monate oder sogar Jahre der Fall, ist eine mögliche Folge: Demenz.

Durch einen Hörverlust gelangen außerdem immer weniger audiologische Signale ins Gehirn, die dort verarbeitet werden müssten. Das Gehirn wird buchstäblich träge und die Gehirnaktivität lässt immer mehr nach. Und genau das passiert auch bei Demenz: die Gehirnbereiche, die für das Gedächtnis zuständig sind, werden immer schneller abgebaut.

Sie werden jetzt vielleicht überrascht sein, wie eng diese beiden Krankheitsbilder miteinander verbunden sind. Und nicht nur das: Demenz und Schwerhörigkeit lösen oft auch ähnliche Gefühle bei Betroffenen und Angehörigen aus: Unsicherheit, Scham und manchmal auch Resignation. Das ist völlig verständlich, aber das muss nicht so bleiben.

Ein vielseitiger Helfer

Ein gut angepasstes Hörgerät schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: es gleicht nicht nur einen Hörverlust aus, sondern kann zusätzlich noch einer Demenz vorbeugen.

Sollte eine Demenz parallel zu einer Schwerhörigkeit beginnen, wird ein Hörgerät auch hier helfen, den Alltag zu erleichtern und die Gesundheit des Betroffenen zu schützen. So kann eine demente Person wieder in Gespräche und vertraute Aktivitäten eingebunden werden. Das ist ganz wichtig für Betroffene: Was haben sie früher gern gemacht? Sind sie gern verreist oder ins Konzert gegangen? Mit einem Hörgerät wird auch das alles wieder zum Genuss. Angehörige berichten, dass sie sich selbst und auch der demente Partner oder Elternteil wieder viel wohler fühlen, seit sie einen Hörverlust durch ein Hörgerät ausgleichen lassen.

Möchten auch Sie gerne wieder genießen, was Sie früher gerne gemacht haben? Ein erster Schritt Richtung bessere Lebensqualität ist ein Hörtest beim Hörgeräteakustiker. Dort erhalten Sie umfassende Beratung zu allen Ihren Fragen rund um besseres Hören.