Doch immer mehr Menschen sind von Schwerhörigkeit betroffen. Laut der „Global Burden of Disease“-Studie, die von der WHO durchgeführt wurde, finden sich Hörstörungen unter den sechs häufigsten Erkrankungen, die unser Leben am stärksten einschränken. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel „Hilfe, ich höre schlechter – Schwerhörigkeit und ihre Stadien?“. Was passiert mit uns, wenn der soziale Sinn nicht mehr so leistungsfähig ist? Wie wirkt sich das auf die Lebenswirklichkeit der Betroffenen aus? Welche Hilfe gibt es?
Familie und soziale Kontakte – häufige Missverständnisse
Menschen sind zwangsläufig auf soziale Kontakte und Beziehungen angewiesen. Ohne sie ist ein glückliches und zufriedenes Leben kaum möglich. Eine Hörschädigung kann jedoch – je nach Schweregrad – das soziale Leben stark beeinträchtigen. Dies liegt zum einen natürlich an der Hörschädigung selbst, welche in sozialen Situationen zum Problem wird. In einem geschlossenen Raum mit zwei Personen ist es oft noch möglich, ein gutes Gespräch zu führen. Orte mit starken Umgebungsgeräuschen oder in Gruppen sind für Hörgeschädigte allerdings eine echte Herausforderung.
Bekommen die betroffenen in Gesprächen nicht mehr alles mit oder können nicht mehr mitreden, wird eine Interaktion nur noch unter großen Anstrengungen möglich. Häufig führt das zu Missverständnissen. So wirken Schwerhörige als schwierige, uninteressierte Menschen. Besonders in der Familie oder bei engen Freunden kann dies zu Spannungen führen. Damit ist ein Kreislauf in Gang gesetzt, aus dem es nur einen Ausweg gibt.
Soziale Isolation
Schwerhörige ziehen sich in der Folge immer mehr aus ihrem Umfeld zurück. Ein Grund dafür ist, dass der Kontakt mit anderen Menschen einfach zu „anstrengend“ ist. Der Hörgeschädigte muss sich permanent konzentrieren, um möglichst viel zu hören und mitzubekommen. Des weiteren muss er stets mitdenken und versuchen, nicht verstandene Wörter oder Sätze aus dem Kontext des Gespräches zu erschließen. Viele versuchen zudem noch extremst darauf zu achten, ihr Problem zu verbergen und genau darauf zu achten, wann sie was sagen.
Sie versuchen also jene Momente, in denen sie sich sicher sind, etwas verstanden zu haben, zu nutzen und sich ebenfalls kurz in das Gespräch einzubringen. In anderen Momenten wird einfach gelächelt und es wird versucht, alles so „normal“ wie möglich wirken zu lassen. Ein solches Verhalten führt nicht nur dazu, dass der Hörgeschädigte abends wahnsinnig erschöpft ist, sondern auch dazu, dass das Pflegen sozialer Kontakte immer weniger Freude bereitet. Betroffene ziehen sich immer mehr in ihre eigene Welt zurück. Entweder weil sie sich für ihr mangelndes Hörvermögen schämen oder auch, weil es ihnen einfach zu anstrengend ist. Meistens spielen beide Gründe eine Rolle.
Keine Frage des Alters
Von Schwerhörigkeit sind nicht nur ältere Menschen betroffen. Viele Jugendliche tragen bereits ein Hörgerät. Ein Hörsturz, eine Nasennebenhöhlenentzündung kann schließlich bei Menschen jeden Alters vorkommen. Oft hinterlässt auch zu laute Musik ihre Spuren. Und so überrascht es nicht, dass Schwerhörigkeit in jeder demographischen Schicht anzutreffen ist. Allein in Deutschland leben laut Deutschem Schwerhörigenbund etwa 15 Millionen 14-29 jährige, die von Schwerhörigkeit betroffen sind. Überspitzt gesagt: Schwerhörigkeit liegt im Trend.
Weg aus der Isolation
Würden Sie allein deshalb eine Brille ablehnen, weil Sie die Reaktion anderer befürchten? Vermutlich nicht! Denn Brillen sind etwas Selbstverständliches. Und je nach Vorliebe können Sie zwischen unzähligen Stilrichtungen wählen. Mit Hörgeräten verhält es sich nicht anders. Und doch hält sich das Hörgeräte Dogma hartnäckig. Tatsächlich hilft Ihnen ein Hörsystem, ungehindert am sozialen Leben teilzunehmen und es mitzugestalten. Entgegen der Auffassung dass ein Hörgerät beeinträchtigen würden, erhöht es die Lebensqualität erheblich. Und je nach persönlichem Geschmack können Sie zwischen High-Tech Hearable Technologie oder diskreten In-Ohr-Hörsystemen wählen. Ein Hörgeräte Akustiker berät Sie gerne.