Glossar
Der Begriff Tinnitus leitet sich vom Lateinischen ab und bedeutet wörtlich „Klingeln der Ohren“. Tinnitus steht allerdings nicht für eine Krankheit, sondern für ein Symptom. Es gibt viele verschiedene Krankheiten oder Auslöser, die einen Tinnitus zur Folge haben. Es könnten organische Ursachen vorliegen, wie z. B. eine zu hohe Lärmeinwirkung auf das Ohr – durch zu laute Musik oder dauerhaften Straßenlärm. Manche Personen hatten nach einem Knall- oder Schalltrauma zum ersten Mal einen Tinnitus. Aber auch verrenkte Halswirbel oder Kieferbeschwerden und Nebenwirkungen von Medikamenten kommen als Auslöser eines Tinnitus infrage. Nicht zu unterschätzen sind auch psychische Faktoren wie Stress und Depressionen. Dadurch setzt sich oft ein Teufelskreis in Bewegung, der nur schwer zu stoppen ist: Man ist gestresst, der Tinnitus taucht auf und erhöht den Druck noch mehr.
So unterschiedlich wie die Ursachen sind, so ist auch die Art der Geräusche sehr vielfältig: der Tinnitus wird manchmal als Pfeifton, Zischen, Rauschen, Klingeln, Knacken oder Klopfen beschrieben. Dabei kann das Geräusch gleichbleibend stark sein, schwanken oder rhythmisch pulsieren. Außerdem kann er nur auf einem Ohr, auf beiden Ohren oder als Geräusch mitten im Kopf empfunden werden.
Um einen Tinnitus richtig zu behandeln, wird der HNO-Arzt verschiedene Faktoren berücksichtigen. Dazu gehört, wie lang der Tinnitus schon andauert, ob er von dem Betroffenen als störend empfunden wird und ob es eine objektive Schallquelle gibt oder der Tinnitus durch eine fehlerhafte Reizverarbeitung im Gehirn ausgelöst wird.
Eine mögliche Behandlung ist der Einsatz von Hörgeräten, die mit einem Tinnitus-Noiser arbeiten: ein Gerät, das schon in vielen Hörgeräten integriert ist. Es kann das Tinnitus-Geräusch durch angenehme Klänge (engl. = noises) ersetzen, wie z. B. Meeresrauschen oder leise Musik. Der Tinnitus-Noiser macht sich dabei die Lernbereitschaft unseres Gehirns zunutze: der künstlich erzeugte Klang wird nach und nach immer leiser eingestellt, bis man wieder nur die normalen Umgebungsgeräusche wahrnimmt und der Tinnitus „verschwunden“ ist.