Woher soll man wissen, welches Hörgerät zu einem passt und was gar nicht geht? Zum Glück haben Sie es mit Hörgeräten etwas einfacher: Sie können Sie ausführlich testen, bevor Sie sie kaufen. Diese Praxistests sind in den aller meisten Fällen sogar kostenlos. Ein Hörakustiker berät Sie sicherlich gern. Dennoch ist das Thema „Hörgerät“ mit viel Unsicherheit verbunden. Welche Fragen helfen Ihnen, das passende Hörgerät für Sie zu finden?
Wie stark ist mein Hörverlust?
Der Grad Ihrer Schwerhörigkeit kann die Auswahl der Geräte schon eingrenzen, die für Sie in Frage kommen. So gibt es beispielsweise besonders kleine und unauffällige Im-Ohr-Geräte, auch IIC-Geräte genannt, die meistens nur eine leichte bis mittlere Schwerhörigkeit ausgleichen können. Um herauszufinden, was Sie tragen könnten, ist ein genauer Hörtest (oder Audiogramm) bei einem Hörakustiker oder einem HNO-Arzt nötig.
In welchen Situationen möchte ich mein Hörgerät nutzen?
Überlegen Sie am besten schon vor einem Termin bei einem Akustiker, in welchen Situationen Sie momentan eine Hörhilfe vermissen. Ist es im Theater? Oder beim Telefonieren? Üben Sie ein Hobby aus, wie z. B. Schwimmen oder Radfahren? Je besser Sie Ihre eigenen Bedürfnisse kennen, desto eher kann Ihnen der Hörakustiker ein Testgerät zeigen, dass diesen Ansprüchen gerecht wird.
Wieviel Budget steht mir zur Verfügung?
Das ist eine ganz grundlegende Frage, die sich jeder mit einem Hörverlust stellen sollte. Denn auch bei Hörgeräten gibt es erhebliche Preisunterschiede. Von 10 € bis 2.500 € pro Hörgerät ist hier alles möglich. Wenn Sie vorher wissen, wieviel Sie ausgeben möchten, kann das die Auswahl der Hörgeräte eingrenzen. Probieren Sie ruhig auch einmal verschiedene Preisklassen aus. So können Sie erkennen, ob Ihnen bestimmte Funktionen den Aufpreis wert sind.
Was immer gut ist
Lassen Sie sich gut beraten. Der Hörgeräteakustiker wird zusammen mit Ihnen das passende Hörgerät finden und es perfekt auf Ihr Gehör und Ihre anatomischen Gegebenheiten anpassen. Jedes Ohr ist einzigartig und verdient deshalb auch eine besondere Anpassung. Vor allem lassen Sie sich in der Anfangsphase Zeit, sich an die neuen Sinneseindrücke zu gewöhnen. Es ist völlig normal, dass die eigene Stimme auf einmal fremd klingt oder dass Sie Alltags-Geräusche wie Schlüsselklappern als störend empfinden. Mit etwas Übung und der richtigen Einstellung Ihrer Geräte, werden Sie bald merken: „Das ist das perfekte Hörgerät für mich!“
Gibt es Alternativen zum Hörgerät?
Naja – durch ein gewisses Dogma in unseren Köpfen, ist das Hörgerät für viele ein rotes Tuch. Die Industrie weiß das. Sie baut daher immer kleinere, diskretere und teilweise unsichtbare Hörgeräte, die ganz im Gehörgang verschwinden. Dennoch hat man das Gefühl, dass man sich selbst dem Alter ergibt und letztendlich ein Greis ist, wenn man ein Hörgerät trägt. Wir empfehlen diesen großen Schatten zu überspringen und die kleinen Hightech-Wunder auszuprobieren. Eine kleine Alternative zum Hörgerät, oder sagen wir mal eine erste Hörhilfe, sind zum Beispiel die kabellosen Kopfhörer von Apple. Die AirPods können in der neuesten Generation als eine Art Hörgerät arbeiten, da sie die Software des iPhones nutzen. Jetzt ist natürlich die Frage, ob es auffälliger ist AirPods zu tragen oder ein Hörgerät hinter dem Ohr. Auf jeden Fall können die AirPods so einiges leisten und auch beim Gehörtraining helfen. Daher empfehlen wir Ihnen den Artikel „Apple AirPods 2 – noch Kopfhörer oder schon Hörgerät?„.