Als Betroffener
Erstens: Beobachten Sie sich selbst und nehmen Sie den Hörverlust an.
Bemerken Sie beispielsweise, dass Sie immer häufiger in Gesprächen nachfragen müssen? Hören Sie nicht mehr so gern Musik, weil Sie es nicht mehr richtig genießen können? Vielleicht haben Freunde oder Nachbarn Sie auch schon darauf aufmerksam gemacht, dass der Fernseher viel zu laut eingestellt ist? Dann ist das kein Grund sich zu schämen. Ein Hörverlust ist heute weiter verbreitet, als viele denken und ist nicht immer nur ein altersbedingtes Problem. (Speziell zu diesem Thema empfehlen wir auch den Artikel „Bin ich zu jung, um Schwerhörig zu sein?„)
Zweitens: Warten Sie nicht zu lang, sondern lassen Sie einen Hörtest machen.
Bevor Sie zu einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Akustiker gehen, können Sie vorab auch unseren kostenlosen Online-Hörtest ausprobieren. Wir empfehlen allerdings einen kostenlosen Hörtest bei einem Hörgeräteakustiker machen zu lassen. Ein detailliertes Audiogramm wird anzeigen, welche Frequenzen von Ihrem Gehör nicht mehr so gut wahrgenommen wird. Wenn Sie sich schnell Gewissheit darüber verschaffen, wie stark Ihr Hörverlust wirklich ist, wird Ihnen die Freude am Hören noch länger erhalten bleiben. Denn je länger Sie warten, umso schwerer wird es für das Gehirn, wieder hören zu lernen.
Drittens: Sprechen Sie offen über Ihren Hörverlust.
Heute muss man zum Glück keine Angst mehr vor dem Dogma Hörgerät haben. Hörgeräte werden immer kleiner und moderner, sodass man sogar stolz sein kann, so ein Hightech-Gerät zu haben.
Als Angehöriger oder Freund
Erstens: Sprechen Sie den Betroffen einfühlsam auf den Hörverlust an.
Wenn Sie bei einem Ihnen nahe stehenden Menschen einen Hörverlust vermuten, versuchen Sie sich in ihn hineinzuversetzen. Wie würden Sie gern auf das Thema angesprochen werden? So können Sie vermeiden, dass der Betroffene peinlich berührt ist und ihm zeigen, wie wichtig er Ihnen ist. Informieren Sie sich darüber, welche positiven Auswirkungen es für Betroffene hat, wieder gut Verstehen zu können.
Zweitens: Motivieren Sie zu einem Besuch bei einem HNO oder Akustiker.
Wenn möglich, bieten Sie auch Ihre Begleitung an. Dadurch fühlt sich der Betroffene nicht allein gelassen. Machen Sie ihm bewusst, wie wichtig der Hörsinn für die Lebensqualität ist. Bestimmt freut er sich auch, wenn Sie ihm bei der Auswahl des richtigen Hörsystems beratend zur Seite stehen.
Drittens: Sprechen Sie langsam und deutlich.
Auch wenn der Betroffene mit einer Hörhilfe versorgt wurde, ist es wichtig, ihn von vorne anzusprechen, so dass er den Mund sehen kann. Sie müssen nicht lauter sprechen, sondern nur in einer Stimmlage, die der Betroffene gut hören kann. Meistens hilft es, etwas tiefer zu sprechen, da in vielen Fällen die hohen Töne als Erstes verloren gehen.
Noch ein Wort an die Betroffenen
Wenn Sie die drei Tipps anwenden, werden Sie bestimmt wieder mehr Lebensfreude verspüren. So können Sie nämlich vermeiden, dass Sie sich durch den Hörverlust immer weiter zurückziehen. Sie werden merken, wieviele Möglichkeiten es gibt, eine Schwerhörigkeit auszugleichen. Und wenn Sie sich genügend Zeit geben, um mit der neuen Lebenssituation zurechtzukommen, werden Sie erkennen, dass es eigentlich gar nicht so schwer ist, wie Sie am Anfang dachten.