All diese Anzeichen sprechen für eine so bezeichnete Hochtonschwerhörigkeit. Was steckt hinter dieser Form der Hörschwäche? Und wie lässt sie sich behandeln? Wir haben alles rund um das Problem mit dem Hören in hohen Frequenzen für Sie zusammengetragen.
Was hast du gesagt? Das steckt hinter der Hochtonschwerhörigkeit
Die Hochtonschwerhörigkeit ist eine Hörschwäche, bei der Sie bestimmte Tonfrequenzen nur noch eingeschränkt wahrnehmen können. Im Gegensatz zu anderen Formen der Hörschwäche wie der Niederfrequenzschwerhörigkeit können Sie bei dieser Hörschwäche die Worte Ihres Gegenübers weiterhin in normaler Lautstärke hören – jedoch nur noch unzureichend verstehen. Besonders Kinderstimmen und andere Töne in hohen Frequenzen machen bei der Hochtonschwerhörigkeit Probleme. Die besondere Brisanz der Hörschwäche liegt damit auf der Hand: Wer vermutet schon eine Hörschwäche, wenn er Geräusche doch eigentlich in gewohnter Lautstärke wahrnehmen kann? Fällt das Sprachverständnis jedoch zunehmend schwer und erscheinen vor allem hohe Frequenzen problematisch, sollten Sie diese Hörschwäche unbedingt in Betracht ziehen – und im Sinne Ihrer Lebensqualität aktiv werden.
Grade der Hochtonschwerhörigkeit
Um die Ausprägung der Hörschwäche bestimmen zu können, unterscheiden Fachleute drei Grade der Schwerhörigkeit:
- Bei einer leichten Hochtonschwerhörigkeit haben Sie vor allem Probleme bei Unterhaltungen mit mehreren Personen oder können Gesprächen im Fernsehen nicht mehr folgen.
- Bei einer mittelgradigen Hochtonschwerhörigkeit werden auch Unterhaltungen mit einer Person zum Problem. Besonders schwer fällt das Verständnis von Menschen, die in hoher Stimmlage sprechen.
- Bei einer hochgradigen Hochtonschwerhörigkeit können Sie Sprache grundsätzlich nur noch sehr eingeschränkt wahrnehmen. Die Kommunikation gelingt nur, wenn Sie Ihrem Gesprächspartner von den Lippen ablesen können.
Mögliche Ursachen einer Hochtonschwerhörigkeit
Wie entsteht nun eine Hochtonschwerhörigkeit? Wie bei allen Formen der Schwerhörigkeit können auch die Schwierigkeiten mit Kinderstimmen und anderen hohen Tonlagen verschiedenste Ursachen haben. Besonders häufig tritt die Hochtonschwerhörigkeit allerdings infolge eines natürlichen Alterungsprozesses auf. Die für das Hören hoher Töne zuständigen Haarzellen im Innenohr büßen mit der Zeit an Funktionsfähigkeit ein und leiten die akustischen Signale nicht mehr richtig an das Gehirn weiter. Die Folge ist eine verminderte Hörfähigkeit in diesem Tonbereich. Darüber hinaus kommen allerdings auch viele weitere Auslöser in Betracht. Neben erblichen Faktoren und einer starken Lärmbelastung im Alltag können bestimmte Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie auch das Rauchen zu einer Hochtonschwerhörigkeit führen.
Warum Sie nicht alleine sind – Häufigkeit der Hochtonschwerhörigkeit
Wer an sich selbst Hörprobleme feststellt, reagiert zunächst meist mit Verdrängung. Die anderen reden zu undeutlich! Kein Wunder, wenn das Mädchen so laut kreischt! Mit solchen und ähnlichen Begründungen versuchen viele Menschen, die Probleme wegzureden. Haben Sie selbst den Verdacht, betroffen zu sein, sollten Sie es aus zwei Hauptgründen besser machen:
- Eine Hochtonschwerhörigkeit lässt sich schon im frühen Stadium gut behandeln – und diese Behandlung beugt Einschränkungen Ihrer Lebensqualität effektiv vor. Der Kreislauf aus Angst vor unangenehmen Situationen und zunehmendem sozialen Rückzug kommt so erst gar nicht in Gang.
- Sie sind einer von vielen und haben daher keinen Grund, sich zu schämen. Nach aktuellen Zahlen sind etwa 40% der über 40-Jährigen in Deutschland von einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Form der Hochtonschwerhörigkeit betroffen. Insgesamt leiden etwa 16% aller Menschen hierzulande unter einer Hörschwäche. Statt aus Scham die Beschwerden zu verschweigen, sollten Sie rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und können damit unter Umständen einen Teil dazu beitragen, dass veraltete Klischees endgültig in Vergessenheit geraten.
Der Weg zurück zum vollen Klang – Das können Sie tun
Verstärkt sich Ihr Verdacht auf eine Hörschwäche speziell bei Tönen im hohen Frequenzbereich, wenden Sie sich am besten an einen HNO-Arzt oder einen Hörgeräteakustiker. Die Experten bringen Ihnen in zwei Schritten den vollen Hörgenuss zurück.
Schritt 1: Diagnose der Schwerhörigkeit.
Um den Grad Ihrer potenziellen Hörschwäche bestimmen zu können, lassen sich Fachleute zunächst die aufgetretenen Beschwerden im Alltag schildern. Anschließend kommen völlig schmerzfreie Hörtests zum Einsatz, bei denen die betroffenen Frequenzbereiche und das Ausmaß der Hörschädigung exakt bestimmt werden. Auf der Basis der Ergebnisse kann der Arzt oder Hörgeräteakustiker die Behandlung individuell auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.
Schritt 2: Behandlung einer Hochtonschwerhörigkeit
Bei der Therapie einer Hochtonschwerhörigkeit werden in der Regel Hörgeräte verwendet, die exakt die von Ihnen schlechter wahrgenommenen Tonhöhen verstärken. Diese Verstärkung macht Kinderstimmen und andere Töne für Sie wahrnehmbar, sodass Sie sämtlichen Geräuschen um sich herum wieder ohne Schwierigkeiten folgen können. Damit das ausgewählte Hörgerät Ihren Bedürfnissen auch vollends gerecht wird, wird es dabei individuell an Ihre Lebenssituation angepasst. Auf diese Weise werden ausschließlich die Geräusche verstärkt, die Sie wieder besser wahrnehmen möchten – während Störgeräusche weiter im akustischen Hintergrund verbleiben. Mit einem der häufig verwendeten Hinter-dem-Ohr-Geräte gewinnen Sie damit einen Stück Klangerlebnis zurück und können Ihr Leben wieder ohne Einschränkungen genießen.