Was ist ein akuter Tinnitus?
In der Medizin hat man sich auf eine Grenze von drei Monaten geeinigt. Tauchen Ohrgeräusche auf und verschwinden innerhalb dieser Zeit wieder spricht man von einem akuten Tinnitus. Sollte das Pfeifen, Rascheln oder Brummen jedoch länger anhalten, handelt es sich um einen chronischen Tinnitus.
Leiden Sie erst seit kurzem unter diesem lästigen Pfeifen im Ohr? Dann haben wir in diesem Artikel ein paar Praxistipps für Sie gesammelt, die Sie direkt anwenden können. Sollten Sie schon länger unter einem Tinnitus leiden, richtet sich die Behandlung eher daran aus, wie sie trotz Tinnitus ein Leben mit einer guten Lebensqualität führen können.
Was Sie tun können
Bei einem akuten Tinnitus verfolgen wir ein Ziel, denn in diesem Fall besteht Grund zu der Hoffnung, dass man die lästigen Ohrgeräusche wieder los wird. Da Tinnitus keine Krankheit sondern ein Symptom ist, gilt es zuerst die eigentliche Ursache für die Ohrgeräusche zu finden: die Krankheit oder den Auslöser, der dem Ganzen zugrunde liegt.
Deshalb suchen Sie am besten als erstes einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt auf, vor allem wenn Sie zum ersten Mal einen Tinnitus verspüren und er nicht innerhalb von 24 Stunden von allein wieder abklingt. Der HNO kann mithilfe spezieller Messverfahren genau die Lautstärke und Frequenz des Tinnitus bestimmen. Außerdem kann er feststellen, ob es sich wirklich um einen Tinnitus handelt und ihn zu einem Hörsturz oder anderen Symptomen abgrenzen.
Sollten Sie wirklich unter einem akuten Tinnitus leiden, verwenden viele Ärzte Infusionen, um die Durchblutung im Innenohr zu fördern. Viele verwenden dafür Kortison in einer hohen Dosierung oder andere Mittel, die einen durchblutungsfördernden Effekt haben.
Manche wenden parallel dazu auch alternative Medizin an. So hat eine wissenschaftliche Studie von Dr. med. Helmut Schaaf und Prof. Dr. Gerhard Hesse (Autoren des Buches Leiden und Chance) gezeigt, dass die Einnahme von Ginkgo bei einem akuten Tinnitus ebenfalls einen positiven Effekt auf den Organismus hat. Medizin, die Ginkgo enthält, erhalten Sie auch freiverkäuflich in der Apotheke.
Zusätzlich zu diesen und anderen natürlichen Produkten empfehlen sich aber auch verschiedene Entspannungstechniken. Wenn Ihr ganzer Körper entspannt ist, können die Ohrgeräusche auch wieder ganz natürlich verschwinden. Manchmal verursachen Kiefer- oder Nackenverspannungen die lästigen Geräusche. Ist die Verspannung gelöst, lösen sich meistens auch die Ohrgeräusche wieder in Luft auf. (Hier ein Buchtipp Kiefer gut, alles gut: Das Übungsprogramm gegen CMD, die wahre Ursache von Zähneknirschen, Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, Tinnitus und Co.)
Nochmal zusammengefasst
Wir dürfen und möchten natürlich keine Behandlungsmethode bevorzugen oder abwerten. Es gilt immer der Grundsatz „wer heilt hat Recht“. Und natürlich reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf die ein oder andere Therapie.
- Bewahren Sie am besten Ruhe! Wahrscheinlich geht das Ohrgeräusch von selbst wieder weg.
- Wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie es lieber von einem HNO abklären, was genau den Tinnitus verursacht hat.
- Geben Sie sich die nötige Zeit, um das Symptom abklingen zu lassen. Setzen Sie sich nicht selbst zusätzlich unter Druck, dass der Tinnitus so schnell wie möglich wieder verschwinden muss. Denn Stress fördert eher eine Verschlimmerung der Ohrgeräusche.
- Gönnen Sie sich viel Ruhe und Entspannung, bis auch wieder in Ihrem Ohr Ruhe einkehrt.