Der Gang zum Arzt wird für viele Betroffen oft zur Odyssee. Es gibt noch keine abschließende Erklärung für die Ursachen von Tinnitus, weshalb Patienten in vielen Fällen von einem Arzt zum nächsten pilgern und dennoch keine Antworten oder Linderung erhalten. Doch was tun, wenn es im Ohr pfeift, klingelt, rauscht oder brummt? Zwar gibt es keine Pille gegen Tinntus. Jedoch sind zahlreiche Alternativen zur Schulmedizin bereits praxiserprobt. Brigitte Hamann zeigt in Ihrem Ratgeber, wo Betroffene Hilfe erhalten, ob es sich nun um einen akuten oder chronischen Tinnitus handelt.
Tinnitus – ein Begriff, komplexes Symptom
Im ersten Teil des Buches geht die Autorin auf die unterschiedlichen Formen von Tinnitus ein. Sie sensibilisiert die Leser für die verschiedenen und vielschichtigen Ursachen von Tinnitus. In der schnelllebigen und komplexen Zeit, in der wir leben, nehmen Stress und Hektik immer mehr zu. Das bringt nicht selten diverse Erkrankungen mit sich, deren Symptom Tinnitus sein kann. Ein Symptom, dass sehr subjektiv empfunden wird. So gibt es kein Patentrezept dagegen.
In der Regel wird zwischen subjektivem und objektivem Tinnitus unterschieden. Diese Unterscheidung hat mit den verschieden Ursachen von Tinnitus zu tun. Die Autorin geht hauptsächlich auf die körperlichen und schließlich auf die psychosomatischen Ursachen ein. Nicht immer, können Ärzte diese vollständig abklären und beseitigen. Welche Alternativen stehen hier Patienten offen?
Was kann ich selbst tun, wenn mir kein Arzt helfen kann?
Mit dieser sehr zentralen Frage setzt sich Brigitte Hamann differenziert und einfühlsam auseinander. An erster Stelle im Kampf gegen den Tinnitus steht die Akzeptanz und das Auseinandersetzen mit der eigenen Situation. Nimmt das Verständnis zu, und damit konsequenterweise das mit dem Tinnitus verbundene Stresslevel ab, ist in vielen Fällen schon die erste Hürde genommen. Doch was, wenn die Selbsthilfe nicht mehr ausreicht?
Welche Therapieformen bieten die besten Heilungschancen?
Natürlich kann und möchte die Autorin keine bestimmten Behandlungsverfahren uneingeschränkt empfehlen, und andere herabsetzen (Dieser Position schließt sich die Redaktion PhonoMigo an). Doch hat sich der schulmedizinische Ansatz bisher in wenigen Fällen als hilfreich erwiesen. Tinnitusbehandlung muss immer ganzheitlich verstanden werden und von vielen Ursachen ausgegangen werden. Doch eines steht fest: eine Pille gegen Tinnitus gibt es nicht. Das ist einer der populärsten Denkfehler in der Tinnitusbehandlung. Weitere verbreitete Fehler werden auf den folgenden Seiten des Buches vorgestellt, bevor sie sich ganz konkret einigen wichtigen Auslösern von Tinnitus zuwendet.
Ernährungsfehler und Mangelzustände
Der menschliche Körper ist ein komplexes Gebilde und manchmal treten unerwartete Zusammenhänge zutage. Daher geht es in diesem Teil des Buches um die Frage, inwieweit unsere Ernährung mit Tinnitus zusammenhängt. Damit das Innenohr richtig funktionieren kann, benötigt es die Zufuhr an essentiellen Nährstoffen. Die Umstellung der Ernährung kann bei der Tinnitusbehandlung demnach eine Schlüsselrolle spielen.
Stress – ist Tinnitus ein Alarmsignal der Seele?
Diverse Körperfunktionen spielen bei anhaltendem Stress oft verrückt. Vielen schlägt Stress zum Beispiel auf den Magen. Anderen schlägt er sozusagen auf das Ohr. Stress führt zu diversen Reaktionen des Körpers wie Zähneknirschen, Verspannungen und ähnlichen Symptomen. Diese wiederum lösen den Tinnitus aus. Verspürt man insbesondere einen akuten und vorübergehenden Tinnitus, ist das ein Zeichen, einen Gang zurückzuschalten.
Blockierte Lebensenergie
In diesem Teil widmet sich Sie Autorin einem spirituellen Thema zu, den Lebensenergien. Sie empfiehlt, mit Methoden der TCM wie Qigong oder Akupressur blockierte Lebensenergie wieder aufzulösen und so Entspannung herbeizuführen.
So behandeln Sie Tinnitus ganzheitlich
Im letzten Teil Ihres Buches gibt die Autorin praxisbezogene und praxiserprobte Handlungsempfehlungen zur ganzheitlichen Behandlung von Tinnitus. Sie gibt einen schönen überblick über dieverse Meditations- und Entspannungsübungen zum Überwinden von Tinnitus. Sie behandelt die Frage, ob und welche Nahrungsergänzungsmittel für Tinnituspatienten geeignet sind. Und schließlich geht es um Mittel der Naturheilkunde, die sich bereits bei der Bekämpfung von Tinnitus bewährt haben.
Die richtige Lektüre für Sie?
„Tinnitus natürlich heilen“ ist eine gute Lektüre für alle die, die nicht allein auf die Schulmedizin setzten möchten. Für alle, die einen ganzheitlich Ansatz anstreben. Es ist ein 256 Seiten umfassendes Plädoyer für die Naturheilkunst. Vieles davon schein schlüssig. Einiges ist nicht besonders schlüssig begründet. Gerade, wenn die Autorin esoterische und spirituelle Themen anspricht. Einige Tinnitus Ursachen werden nicht oder nur Teilweise angesprochen, weshalb man hier nicht von einem umfassenden Standardwerk sprechen kann.
Komplexes Symptom, komplexe Behandlung
Tinnnitus ist ein vielschichtiges Symptom. Patienten sehen sich einer Fülle an Behandlungsmethoden und Theorien gegenüber. Der Mündige Patient muss hier eine Entscheidung treffen, was er tun möchte, und was nicht. Gut informiert zu sein ist daher das A und O. Daher können wir von der Redaktion PhonoMigo die Lektüre dieses Buches empfehlen, um den eigenen Horizont für diverse Heilmethoden zu erweitern.